Anmerkungen zum Schreiben
Im Anfang dieses Wort
Schreiben will ich,
weil an Sinn,
an Sinn so viel
ich trag.
Denn mit dem,
woran mir ist
so sehre dicht,
liegt es an mir,
an mir ja nur,
von jenem Viel
ein manches
nun zu sagen.
Dieses zählt
so vieles mehr
als ich in Gänze
je vermag
es nur vermag
aus meiner Tracht
zum Werden hin
zu wagen.
Die große Füll,
die ist so reich,
dass ich davon,
von dieser Qual
als erstes mag
nun schreiben.
Und wag danach,
mein Innesein
des Unerkannt
als ewig Frag
in aller Sein
zu tragen.
So frage ich,
ob je genug noch ist
an Wort und Sicht,
jenes Überall
an scheinbar Nicht
ins außen auch
zu bären?
So fasse ich
ein Erstes klein -
weil dann danach
an folgend Wahl
so viel noch wär,
so ach so viel,
um alles dies
hinaus aus mir
aus jenem Lande
Ungenannt
so ganz hinaus
zur Reife aus
zu treiben.
Dies nur, um beim
Beginne gleich
in jenem Reich Begreif
als bloßer Schein
vom fruchtend Wahr
dem suchend Selbst
und dem, der greifet hier
nach flüchtig Hab
zum süss Besinn
an alles das,
was einst mal war,
ein wenig nur
noch echt und pur
zu bleiben.
Infragstellung
Die bewußte Anstrengung,
seine Gedanken
nur insoweit in Worte zu fassen,
wie einem die Kräfte des Denkens
ohne allzu merkliche Zeichen
von Schwäche reichen,
scheitert zumeist
an eben dieser Bewußtheit
in einem um so deutlicher
werdendem Maß
eitler Überschätzung
seiner tatsächlichen Weite
inmitten redlichem Mühn
um ein gewolltes Mehr.
Warum ich schreibe
Ohne Bewußtsein für Worte und Bilder
der Sprache unserer Mütter und Väter
und deren guten, rechten Gebrauch
als Weg zu unserem wahren Erkennen
werden wir auch weiter
zunächst nicht anders können
als in dieser
mit leeren Dingen überfüllten Welt
deren falschen Versprechungen zu folgen,
die wir uns beim Herumirren
zwischen all den
falsch benannten Werten und Inhalten erhören
und uns in deren klaffenden Lücken
dazu passend selbst illusionieren.
Und zwar solange,
bis wir uns schließlich
an den all den wachsenden Unstimmigkeiten
zwischen Schein und Sein
ein letztes Mal ermüden.
© Ralf Rabemann