"Sonnengesang" oder "Lob der Schöpfung"

Anmerkungen zu dieser Übertragung

Der Originaltext (ca. 1225 entstanden) stammt von Franz von Assisi (1181-1226 n. Chr.).

Ziel der Neufassung war eine Kürzung, eine Anlehnung an das Vaterunser und eine Übertragung in eine heute geläufigere sprachliche und inhaltliche Form.

Der Originaltext (Diese übersetzte Vorlage ist aus Wikipedia entnommen - dort ist auch die altitalienische Urfassung zu finden)

=> Ursprungstext siehe Wikipedia

Höchster, allmächtiger, guter Herr,

dein sind der Lobpreis, die Herrlichkeit

und Ehre und jeglicher Segen.

Dir allein, Höchster, gebühren sie,

und kein Mensch ist würdig, dich zu nennen.



Gelobt seist du, mein Herr, mit allen deinen Geschöpfen,

zumal dem Herrn Bruder Sonne;

er ist der Tag, und du spendest uns das Licht durch ihn.

Und schön ist er und strahlend in großem Glanz,

dein Sinnbild, o Höchster.



Gelobt seist du, mein Herr,

durch Schwester Mond und die Sterne;

am Himmel hast du sie gebildet,

hell leuchtend und kostbar und schön.



Gelobt seist du, mein Herr,

durch Bruder Wind und durch Luft

und Wolken und heiteren Himmel und jegliches Wetter,

durch das du deinen Geschöpfen den Unterhalt gibst.



Gelobt seist du, mein Herr, durch Schwester Wasser,

gar nützlich ist es und demütig und kostbar und keusch.



Gelobt seist du, mein Herr, durch Bruder Feuer,

durch das du die Nacht erleuchtest;

und schön ist es und liebenswürdig

und kraftvoll und stark.



Gelobt seist du, mein Herr,

durch unsere Schwester, Mutter Erde,

die uns ernähret und lenkt (trägt)

und vielfältige Früchte hervorbringt

und bunte Blumen und Kräuter.



Gelobt seist du, mein Herr, durch jene,

die verzeihen um deiner Liebe willen

und Krankheit ertragen und Drangsal.

Selig jene, die solches ertragen in Frieden,

denn von dir, Höchster,

werden sie gekrönt werden.



Gelobt seist du, mein Herr,

durch unsere Schwester, den leiblichen Tod;

ihm kann kein lebender Mensch entrinnen.

Wehe jenen, die in schwerer Sünde sterben.

Selig jene, die sich in deinem heiligsten Willen finden,

denn der zweite Tod wird ihnen kein Leid antun.



Lobt und preist meinen Herrn

und sagt ihm Dank und dient ihm mit großer Demut.


Die Neufassung

Vater unser,

du allmächtiger, guter Herr unserer Welt,

dein ist die Herrlichkeit,

alle Ehre und jeder Segen.



Gelobt seiest du, unser Vater

mit all deinen Geschöpfen,

durch unseren Bruder Sonne;

denn seine Wärme gibt uns den Tag,

weil du uns Licht durch ihn gibst.

Und schön ist er und strahlend

in seinem feurigen Glanz,

deinem Sinnbild, o Höchster.



Gelobt seiest du, unser Vater,

durch unsere Schwester Mond und die Sterne.

Am Himmel hast du sie gebildet,

uns berührend mit Tiefe und Schönheit.



Gelobt seiest du, unser Vater,

durch unsere Brüder Wasser und Wind,

die im Wechsel von Wolken und heiteren Himmel

uns und allen Geschöpfen Kräfte verleih’n.



Gelobt seiest du, unser Vater,

durch unsere Mutter, die Erde,

die unser aller Leben hervorbringt

und in wechselnder Gänze erhält.



Gelobt seiest du, unser Vater,

durch jene, die lieben und handeln

um deiner Liebe willen

und Mühen und Lasten ertragen

in ihren Werken und ihrem Handeln.

Selig sind jene, die solches tragen,

denn durch dich, unser Höchster,

werden auch diese erhöht.



Lobt und ehrt unseren Herrn.

Betet und findet darin zum Dank

und dient ihm ständig

an all euren Nächsten.


bearbeitet von Ralf Rabemann

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texte/segen-und-gebete/gebete-klassische/assisi_sonnengesang.txt · Zuletzt geändert: 2014/10/21 03:58 von rabemann
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