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>Wenn Dir
>der Geist fehlt,
>so nützt dich
>alle Erkenntnis nichts.
\\
\\
>Der Weg,
>nach und nach
>zur Festigkeit zu kommen,
>geht durch lauter
>Erkenntnis
>der Unfestigkeit.
>Und so ist es auch
>bei allen
>übrigen Tugenden.
\\
\\
>Wir haben uns
>besonders in unserer Zeit
>vor zwei Hauptversuchungen
>zu hüten:
>\\
>Vor dem Groß-sein-wollen ...
>\\
>...Die andere Hauptversuchung
>ist die gänzliche
>Verzagtheit,
>da es in uns heißt:
>\\
>Es wird
>doch nichts aus dir.
>\\
>Beides ist
>Unlauterkeit.
\\
\\
>Das Zuviel-
>und Zuwenighalten
>von sich
>und von dem,
>was man tut,
>kommt aus einem Häfelein,
>nämlich aus
>dem Hochmut.
>Weil man
>nicht das ist,
>was man gerne wäre,
>so will man
>lieber gar nichts.
\\
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>Von der Natur
>ist der Mensch
>mit seinen Gedanken
>gerade wie
>ein ausgeschütteter Sack
>voll Flaumfedern:
>Sie fliegen
>überall hin,
>wo sie
>der Wind
>hin treibt(( "Der Mensch gleicht einem Ball auf der Wasseroberfläche, den der Wind treibt, bald hierhin, bald dorthin."
(Schopenhauer in „Die Welt als Wille und Vorstellung"))).
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>Wie der Mensch
>eine äußerliche Gestalt hat,
>so hat er auch
>eine innerliche(("Ich bin nicht mein Körper, sondern ich habe einen Körper. Ich bin eine denkende Substanz, eine Seele." (René Descartes, Meditation 2) )).
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>Der Adel des Menschen
>ist viel zu groß,
>als dass er
>im Geistlichen
>oder Natürlichen
>an Kleinigkeiten
>hängen bleiben sollte(((2Kor 3,18) )).
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>Man muss werden
>wie die Sonne.
>Wenn an derselben
>auch ein Kaminfeger
>vorbeigeht,
>wird sie doch
>nicht schwarz (((Apg 17,28) )).
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>Du bist
>das kleine Hundle gewesen,
>und solange größere
>um dich waren,
>hast du nicht
>bellen dürfen.
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>Wenn wir nur
>einen guten Gedanken haben,
>so werden wir gleich
>eines Haupts länger als andere
>und denken:
>Einen solchen Gedanken
>hat noch niemand gehabt.
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>Unlauter ist es,
>wenn zum Beispiel
>einer denkt:
>Jetzt will ich
>da und da hingehen
>und recht reden.
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>Was man zuerst übertreibt,
>das treibt man nachher zu wenig(("Nur durch die Mitte zwischen beiden Extremen kann die Wahrheit gefunden werden." (Kant in "Kritik der reinen Vernunft" Teil 2, Kapitel 2) )).
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>Wer sich beherrscht,
>braucht sonst nichts mehr
>zum Beherrschen:
>Er hat genug an sich,
>der Kaiser von Russland
>hat kein so großes Reich(("Das höchste Gut besteht darin, die Herrschaft über sich selbst zu erlangen." (Seneca in "Vom glückseligen Leben", Kapitel 5 ) )).
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>Das Gewissen
>ist gut,
>das scharf ist
>wie man auch
>ein scharfes Messer
>ein gutes heißt.
>Aber wie dieses,
>so kann auch
>das Gewissen
>abgestumpft werden,
>wenn man demselben
>untreu ist
>und ihm
>nicht folgt((Rouseau betont in seinem Werk "Emile oder Über die Erziehung" die Bedeutung des Gewissens für die moralische Entwicklung des Menschen)).
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>Manche haben
>ein Gewissen
>wie der Rücken
>eines Messers,
>nicht wie
>dessen Schneide.
>Und diese werden
>nach und nach
>so ungefühlig
>als ein Reibeisen
>und gleichen einem
>Drehörgelchen,
>das immer
>seine gewissen
>Stücklein macht((Epiktet schreibt in "Encheiridion", dass es wichtig ist, auf sein Gewissen zu hören.)).
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(c) Ralf Rabemann\\
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